Klausurtagung der „Kommunalen Altenhilfe Bayern“ – Gestärkt aus der Corona-Pandemie hervorgehen

vom 25. Juni 2020
Klausurtagung der „Kommunalen Altenhilfe Bayern“ – Gestärkt aus der Corona-Pandemie hervorgehen
v.l.n.r.: Michael Pflügner (Vorstand), Kerstin Celina (Bündnis 90/ Die Grünen), Dr. Bernhard Opolony (Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege), Bernhard Seidenath (CSU-Fraktion und Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit und Pflege), Ulrich Gräf (Vorstand), Dr. Klaus Schulenburg (Bayerischer Landkreistag), Prof. Dr. Alexander Schraml (Vorstand). Foto: Steel Photography

Lösungen und Ideen, die gerne auch unkonventionell sein dürfen, waren bei der Klausurtagung der Kommunalen Altenhilfe Bayern gefragt. Die Tagung stand in diesem Jahr unter dem Motto „Corona! Wie bewältigen wir die Krise und was lernen wir daraus?“, dem sich die rund 45 Teilnehmer aus den Einrichtungen bei der zweitägigen Tagung auf dem mittelfränkischen Hesselberg widmeten.

Der Einladung waren auch Mitglieder des Ausschusses für Gesundheit und Pflege im Bayerischen Landtag gefolgt, die ihre jeweiligen Positionen und Ideen präsentierten. Stellungnahmen seitens des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege sowie des Bayerischen Landkreistages runden diese Thematik ab.

Informationen aus erster Hand zur aktuellen Lage in Bayern erhielten die Teilnehmer von Dr. Bernhard Opolony (Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege). „Die Pandemie hat wie ein Brennglas die Herausforderungen in der Langzeitpflege aufgezeigt. Es gilt, nun umgehend wieder in die Diskussion der Personalgewinnung und –bemessung, des Abbaus der Sektorengrenzen sowie der Finanzierung einzusteigen, hierbei aber die Erfahrungen der letzten Monate zu berücksichtigen“, so die Einschätzung des Ministerialdirigenten.

Dr. Klaus Schulenburg (Bayerischer Landkreistag) wies darauf hin, wie die Corona-Pandemie die längst bekannten Schwächen und Defizite im System der Langzeitpflege drastisch vor Augen führt. „Insbesondere die schwierigen Arbeitsbedingungen und der Fachkräftemangel könnten nur behoben werden, wenn die Pflege insgesamt neu gedacht wird und grundlegende Reformen angegangen werden. Parallel müsse mit den Gesundheitsämtern eine Fehleranalyse durchgeführt werden, um die Einrichtungen mit ihren Bewohnern und Mitarbeitern besser vor Pandemien zu schützen“, so sein Plädoyer.

Bernhard Seidenath (CSU-Fraktion und Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit und Pflege) unterstrich die „gesteigerte Wertschätzung gegenüber den Pflegeberufen, der nun aber Taten folgen müssen“. Kerstin Celina (Bündnis 90/ Die Grünen) ergänzte, „der Schutz von medizinischem und pflegerischem Personal sowie von Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften, hat höchste Priorität“.

Die Politiker nahmen die Möglichkeit zum direkten Austausch gerne war und sicherten zu, die Sorgen der Einrichtungsleitungen ernst zu nehmen und sich mit den vorgestellten Ideen konstruktiv auseinander zu setzen. Trotz des umfangreichen Programms, konnte die Zeit auch für einen intensiven Erfahrungsaustausch genutzt werden. „Die Gespräche im Kollegenkreis sind enorm hilfreich und gewinnbringend. Es ist super, wenn man auf die fachliche Kompetenz der Kollegen zurückgreifen und sich gegenseitig unterstützen kann“, so Michael Pfab, Verwaltungsleiter der Senioreneinrichtungen des Landkreises Würzburg.